
Randy Newman, It’s Money That Matters, 1988
Text/Musik/ Randy Newman
Produzent/ Mark Knopfler
Label/ Reprise Records
Ob nun erschwindelt, geerbt, angeheiratet, herbeispekuliert, beim Glücksspiel gewonnen oder hart erschuftet – ein grosse Menge Geld ist eine feine Sache. Und der erste vernünftige Schritt, wenn der Kontostand den zehnstelligen Bereich erreicht hat, besteht natürlich darin, ein Teil davon zu spenden. Soziale Projekte erhalten einen grosszügigen Zustupf, denn wer hat, der soll auch geben. Das hat weitgehend anonym zu erfolgen. Nach Erfüllung dieser ersten Verpflichtung, die immenser Reichtum mit sich bringt, ist der Weg frei für ein Leben voller Luxus, Exzentrizitäten und Ausschweifungen aller Art. Aber eben: Womit vertreibt man sich die Zeit, wenn man ganz oben an der Spitze der Champagnerglaspyramide angekommen ist, wo die Temperatur konstant 24.5 Grad beträgt und die Sorgen in so weite Ferne gerückt sind, dass man sie nicht mal mit dem Hubble- oder dem Jimmy- Webb-Teleskop aufspüren könnte? Nun, erst mal müssen ein paar Dinge angeschafft werden: ein grosses Haus auf dem Hügel mit einem riesigen Swimmingpool im Garten und drei Steinways für den Speisesaal, eine Oldtimer-Flotte und eine Super-Blondine für bessere Vibes. Die Liste an benötigtem Hochpreis-Grundbedarf lässt sich natürlich nach Belieben verlängern.
Obschon Arbeit nach dem Aufstieg von den Guten zu den Mehrbesseren irrelevant geworden ist, ist weiterhin Tätigkeit gefragt, man will ja schliesslich ein paar coole Mythen kreieren, die das stets mitreisende Biografen-Team in Worten, Bildern und filigranen Reliefs dokumentiert. Fast schon zum Pflichtprogramm gehört es, als reicher Fuzzi in den Weltraum zu gelangen. Und wer es sich leisten kann, dass Herkömmliche hinter sich zu lassen, der sollte auch auf Smartphones verzichten. Mit der Welt kann man nämlich auch bequem per Satellitentelefon oder einer ganzseitigen Anzeige in der „New York Times“ kommunizieren. Oder per Beitrag in einem kleinen Musikblog.



