Eurythmics, Sweet Dreams (Are Made of This), 1983
Text/Musik/ Dave Stewart, Annie Lennox
Produzent/ Dave Stewart
Label/ RCA
Annie Lennox schrieb 1983 zusammen mit Dave Stewart „Sweet Dreams“. Bis heute hat das Lied nichts von seiner magischen Ausstrahlung verloren. Schon in den 70er-Jahren machten die beiden zusammen Musik. Ausserdem waren sie fünf Jahre lang ein Liebespaar – aber dann kam die Trennung, auch von ihrer Band The Tourists. Als Duo wollten sie aber trotzdem weiter Musik machen. Dave und Annie machten als Eurythmics weiter – und schrieben ihre ersten Songs.
Dave Stewart lieh sich 7.000 Pfund für eine einfache Studio-Ausrüstung, sie mieteten einen schäbigen Raum auf dem Dachboden einer Fabrik, um Songs aufzunehmen. Den Drum-Computer, den Dave gekauft hatte, brachte er stundenlang gar nicht zum Laufen: „Doch plötzlich funktionierte er! Und der Beat von ‚Sweet Dreams‘ war innerhalb einer Minute fertig. Dazu spielte ich das Intro auf dem Synthesizer. Annie hatte bis dahin deprimiert und zusammengerollt auf dem Boden gekauert, als sie den Sound hörte, sprang sie auf und rief ‚Was ist das?‘ Und dann ging alles sehr schnell. Annie spielte dazu auf dem Keyboard, dann kam der Text – und in einer halben Stunde war der Song fertig.“
Auch heute noch klingt das Lied, als ob es in einem teuren Profi-Studio aufgenommen wurde. Dabei hatten die jungen Eurythmics nur ein einfaches Acht-Spur-Aufnahmegerät, ihre günstigen Instrumente und: Milchflaschen. „Wir wollten im Mittelteil diesen besonderen Sound“, so Stewart, „aber wir wussten nicht, wie wir den machen sollten. Also spielten wir mit den Drumsticks auf Milchflaschen.“
Hatte für mich damals eine große Bedeutung, dieser Song – ich hör ihn auch heut noch gern.
Und Annie Lennox war der Grund, weshalb ich mich eines Tages endlich traute, meine Haare ganz kurz schneiden zu lassen.
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Die Annie Lennox wurde damals mehrfach wegen ihrer Frisur kritisiert. Dabei ging es ihr mit ihrem Outfit, das männlich wirken sollte (Anzug, kurze Haare), einfach darum, dass sich die Musik alleinig durchsetzt, das heisst ohne dass sie auf ihr Äusseres reduziert wird und sie so die “Sex Sells“-Masche umging.
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Der Annie-Lennox-Look war extrem sexy (jede Wette: mit langen Haaren oder „weiblich“ gestylt hätte Lennox in die Kategorie „graue Maus“ gehört).
Und außerdem waren damals „gender bender“ wie Boy George, Marylin, Pete Burns etc. groß in Mode.
Die Musik war schon gut, aber das Image war bei den Eurythmics (wie bei allen Acts, die damals in die Charts (MTV!) wollten, genauso wichtig.
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Zu dem Song gab es ein (damals) beeindruckendes Video. Für mich sah die Lennox darin zu furchteinflössend aus, als dass ich sie als sexy bezeichnet hätte: https://www.youtube.com/watch?v=qeMFqkcPYcg Als Sängerin gehört sie für mich aber auf jeden Fall in die erste Garde.
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Marvelous text for magic music.
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Der Text gefällt mir auch. Es geht darum, wie absurd die Welt ist und dass doch Träume daraus bestehen.
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Ohrwurm ja. Aber: Die mocht ich nie. Zu klinischer Sound, diese rhythmischen Watscheffekte der 80er – Eurhythmics, Nikolaus Kerschaufel, Erasure, Visage, Ferkel Sharky, Durantamtam, Bananamama, dannnoch die Tante mit Self Control… musikalische Ölpest. Zu der Zeit floh ich in Richtung Fusion (Metheny&Co) – und Marillion als letzte Progbastion. Und dann war da noch der Indie-Bereich, der die Ohrenschmerzen linderte.
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Musikalische Ölpest? Die 80er Jahren waren halt geprägt durch den Sound der Synthizerklänge, diese glatte elegante Perfektion beeindruckte die Leute. Zu diesem Trend passte auch der Smash-Hit der Eurythmics: gefühlvoller Gesang zu elektronischer Musik. Ich finde „Sweet Dreams“ und „Love Is A Stranger“ waren damals zurecht Hits und ein oder zwei andere Nummern sind nicht so übel.
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Super Song! Dieser und auch Love is a Stranger.
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„It’s Alright (Baby’s Coming Back)“ vielleicht noch. Die 80er waren die beste Zeit der Eurythmics, den Rest kann man sich meiner Meinung nach schenken.
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In the Eighties I didn’t like it because I thought it was too sterile. I was never one to like a lot of synth sounds. Would I Lie to You is what made me listen to them…but I have to say that I have come to appreciate their earlier songs more.
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I think „Sweet Dreams“ is a phenomenal song that still holds up to the test of time. It was a combination of sophisticated and intelligent electro-funk and new wave pop. Many have criticized the 80’s for producing heavily synthesized and commercialized music. Yet, they should not forget that amongst the rest of the pack the Eurythmics always had substance and style. I love Annie Lennox’s soulful voice floating over the ice-cold electronic background…
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The substance and style is why I came back to them. Many songs from that period are thin but The Eurythmics are full sounding and vital. At the time I just grouped them when I heard the synth. I’m happy I re-found them in the 90s.
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Spectacular! A very unique formation!❤️
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The Eurythmics had really a unique setup… with the great voice and incredible musical arrangement.
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Absolutely and enduring! I love your taste in music hotfox63. Enjoy your week!💕
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Thanks! Have a good time!
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You too hotfox63! 🎧
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I love this song.
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Great song less to dream, more to dance.
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I’m not a fan of Marvel superheroes, but they had this in “X-Men: Apocalypse” when that speedy kid was taking everyone out of an exploding mansion.
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Wohingegen ich heutzutage generell echte Instrumente zu Drum Machines und anderen synthetisch generierten Instrumenten bevorzuge, ist “Sweet Dreams” schon ein Klasse gemachter Song!
Neben einer Ohrwurmmelodie hat dies sicherlich entscheidend mit der herausragenden Stimme von Annie Lennox zu tun.
Außerdem hätte ich nicht vermutet in einem Song, den ich schon so lange kenne, Milchflaschen zu entdecken – über deren Einsatz war ich mir bis dato nicht bewußt!😀
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Die Eurythmics haben den Synthie- und New Wave-Sound der 80er Jahre definitiv mit entwickelt. Dass ihre Sachen auch heute noch gut funktionieren, hat bestimmt damit zu tun, da David Stewart und Annie Lennox den elektronischen Sound und die Intensität der menschlichen Stimme zu einer Mischung verbunden haben, die man schon genial nennen könnte.
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Ich weiß gar nicht mehr genau, wo ich in den 1980er war, aber musikalisch habe ich mich wohl eher zurück gezogen, weil ich diesen ganzen Synthesizer-Mist nicht verknusen konnte, etliche „Kult-Bands“ sind, ohne Eindruck zu hinterlassen, an mir vorbei gezogen. Und wenn mich jemand fragen würde, ob ich einen Song von den Pet Shop Boys oder Depeche Mode (das sind nur Beispiele) kenne, müsste ich mit den Schultern zucken, ich hab’s ignoriert und übergangen. Den einen oder anderen Song kenne ich aus dem extrem selten eingeschalteten (weil schon ewig eher nervig) Radio, kann aber nichts sicher zuordnen.
Ich habe mal eine Doku über Rockmusik gesehen, da sagt einer am Schluss: „…und dann kamen sie mit ihren scheiss Synthesizern!“ Genauso sehe ich das auch.
Ausnahme: Eurythmics! Annie Lennox hat so eine geile Stimme, dass es mich immer wieder umhaut:
So besitze ich alle Eurythmics-Scheiben, meine aus heutiger Sicht aber, eine „Best of“ hätte es auch getan, denn diese Musik überlebt sich irgendwann, genau so, wie ich heute nicht mehr über einen Woody Allen Film aus den 1970ern lachen kann…
Annies Soloalben gefallen mir viel besser… und wenn sie mir einen Heiratsantrag gemacht hätte, ich hätte ja gesagt! Eine tolle Frau! 😉
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