The Gil Evans Orchestra Plays The Music Of Jimi Hendrix, 1974

Produzent/ Mike Lipskin

Label/ RCA Victor, Bluebird

Miles Davis liebte nicht nur die Musik von Jimi Hendrix, sondern auch seine bunten („weissen“) Klamotten; die er ähnlich bald selbst anzog. Selbst als Miles Davis Frau Betty in die Girlande der Hendrix-Frauen abwanderte und sich von Miles scheiden liess, behielt dieser die Freundschaft zu Hendrix bei. Sie hatten Pläne für eine gemeinsame Musik. Ebenso Pläne mit Gil Evans, dem Pianisten und Bandleader, der mit Miles Davis den Big Band Sound des Cool Jazz erfunden und mit ihm die „Sketches Of Spain“ aufgenommen hatte; sich aber dann immer stärker dem Free-Spiel , inspiriert von Sun Ra, zuwandte. Er bestückte seine Band mit einer E-Gitarre und produzierte eine ganze LP mit Hendrix Stücken ohne Vocals; immer wieder gespielt von Gil-Evans-Formationen in den Jahrzehnten nach Hendrix’ Tod, am schönsten in einem Konzert in Hamburg im Oktober 1986.

Der Trompeter, der die rasanten Soli bläst in Gil Evans’ Hendrix-Bearbeitungen, heisst Miles – Miles Evans hatte Gil Evans seinen Sohn getauft, als Hommage an seine epochalen Collaborations mit Miles Davis. Und der Sohn hat es ausgehalten. Er ist ein phantastischer Trompeten-Spieler geworden. Vielleicht hätte sich Jimi Hendrix sowas auch gewünscht mit seinem Vater Al. Der konnte aber nur gut tanzen, nicht spielen.

16 Gedanken zu “

  1. Ich kenne die Platte, aber andere, wie „Out of the Cool“ gefallen mir besser. Was vielleicht auch noch interessant ist (allerdings nicht so sehr auf dieser Platte) ist Evans‘ Besetzung: Bei „Out of the Cool“ waren einige der Musiker dabei, die sich bei „Blood, Sweat & Tears“ wiederfanden, nicht zuletzt der einflussreiche Corepetitor Lew Soloff (Loose Olaf). Diese teilweise sehr jungen Musiker bildeten das Rückgrat für eine erfolgreiche Unterstützung von Blues- und Gospelsänger David Clayton-Thomas, aber vielmehr auch eine sehr anspruchsvolle kleine Big Band, die mit anspruchsvollen Arrangements, moderner Musik und rasanten Soli auf allen Posten zu überzeugen wussten (B,S & T Live in Central Park)!

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    1. Danke, Alex. „Out Of The Cool“ ist natürlich eine hervoragende Platte, allerdings aus dem Jahr 1960. Was mir an „The Gil Evans Orchestra Plays The Music Of Jimi Hendrix“ vorallem gefällt, ist, dass Gil Evans hier auf seine eigene Art und Weise die Titel von Jimi Hendrix interpretiert, und sich dabei eher an der Rockmusik als an der klassischen Bigbandtradition orientiert. 

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    1. Danke, Rainer! Das Trompetensolo von Lew Soloff gehört zweifellos zu den Highlights in dem Orchester, aber auch das Spiel der anderen Solisten, etwa die verzerrte Tuba Howard Johnsons, finde ich grossartig.

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  2. Very cool Fox. I didnt know this one. I recognize a few of the players. I will search it out. That tuba solo at around the 29 minute mark is killer. I think thats Howard Johnson. Fluke that i spotted him.

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    1. „The Gil Evans Orchestra Plays The Music of Jimi Hendrix“ is still worth listening today. It stands out from many jazz rock albums in the 1970s. Gil Evans arrangements shows that Hendrix was more than just a rock idol.

      Yep, there are good players in the orchestra, next the distorted tuba of Howard Johnsons, I’m also impressed by the trumpet solo by Lew Soloff.

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    1. Thanks for the feedback, Max. I like what Gil Evans did with Jimi’s songs. Lew Soloff’s trumpet solo on „Little Wing“ and Howard Johnson’s tuba on „Voodoo Chile“ are startling, but well executed.

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  3. Klasse. Ich habe mir das ganze Konzert angeschaut. Ich kam nicht so leicht rein, denn ich bin nicht der Jazzer vor dem Herrn. Das Solo von Lew Soloff hat mich wie viele hier dann mitgezogen. Aber Hiram Bullock war auch nicht von schlechten Eltern! Ich gestehe aber, dass ich nur „Voodoo Chile“ und „Little Wing“ identifizieren konnte.
    Vielen herzlichen Dank für so ein youtube Juwel! Gil Evans hab ich ab jetzt auf dem Schirm!

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